Echo fürs Kinderzimmer: Amazon Kids
Mit Amazon Kids stellt Amazon seit kurzem auch in Deutschland eine Möglichkeit zur Steuerung der Nutzung der Sprachassistentin durch den Nachwuchses zur Verfügung. Durch die Konfiguration von Zeitlimits und Schlafenszeiten und vielen weiteren Optionen lässt sich vor allem der Medienkonsum gezielt steuern und portionieren. Dazu gehören zum Beispiel die Beschränkung des Zugriffs auf kindgerechte Inhalte und Funktionen sowie die Möglichkeit, die Nutzung des Dienstes durch Eltern zu überwachen und zu steuern.
Für die Nutzung von Amazon Kids ist kein spezielles Echo-Gerät erforderlich, da die Funktion in den Geräteeinstellung aller gängigen Echos aktiviert werden kann. Der Echo Dot Kids ist lediglich ein kindgerecht gestalteter Echo Dot der 5. Generation im Eulen- oder Drachendesign, der sich besser in die Umgebung eines Kinderzimmers einfügt. Zusätzlich erhält man bei Kauf der Echo Kids Edition ein Jahres-Abonnement von Amazon Kids+.

Das kostenpflichtige Amazon Kids+ ermöglicht den Zugriff auf Medien, die für Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren geeignet sind. Dazu gehören Bücher, Videos, Spiele und andere Unterhaltungsangebote. Diese Inhalte sind übergreifend über alle Amazon Hardware-Produkte wie Echos, Fire TV, Kindle und Fire Tablets nutzbar. Das Angebot überschneidet sich aus meiner Sicht stark mit Amazon Prime und Amazon Music und stellt für Nutzer dieser beiden Dienste nur einen geringen Mehrwert dar. Ich sehe lediglich bei den Inhalten für Fire Tablet und Kindle eine Erweiterung des Angebots für Kinder. Wer diese Gerät nicht nutzt kann auf das Abo auch sehr gut verzichten. Denn die Funktionen zur Steuerung der Mediennutzung über die Echo-Geräte kann auch mit dem kostenlosen Amazon Kids (ohne +) verwendet werden.
Während der Einrichtung von Amazon Kids kann ein Kinderprofil pro Kind im Amazon Konto angelegt werden, über das Einschränkungen, Zeitlimits und Zugriffe auf Inhalte gesteuert werden. Die Profile lassen sich in Amazon Kids in der Alexa App konfigurieren. So kann man z.B. den Zugriff auf Anrufe über Alexa, Ankündigungen und die Verwendung einzelner Skills steuern.
Leider hat Amazon in der App eine Option für die Konfiguration eigener Funktionen vergessen: Ein viel genutztes Alexa-Feature ist bei uns die Einkaufsliste. Hierbei ist nicht die Funktion „Spracheinkauf“ gemeint, mit der über Alexa direkte Bestellungen bei Amazon initiiert werden können, sondern die Listenfunktion wie z.B. auch die To-Do-Liste. Aus unerklärlichen Gründen ist Amazon der Meinung, dass Kinder keine Artikel auf Listen setzen dürfen. Alexa verweigerte seit Einrichtung des Kinderprofils jeden Versuch des Nachwuchses etwas auf die Einkaufsliste zu setzen mit dem Kommentar „Da kann ich dir leider nicht helfen. Bitte einen Erwachsenen um Hilfe“. Das Problem konnte ich nur durch ein Ticket bei Amazon beheben lassen.
Bei den Schlafenszeiten, während der das Echo-Gerät deaktiviert ist, haben wir uns am Wochenende für einen Zeitraum zwischen 19:30 Uhr bis 7:00 Uhr entschieden. So bleibt abends eine halbe Stunde bis zum Zu-Bett-Gehen, um etwas herunterzukommen und sich bettfertig zu machen. Morgens kann relativ früh mit der Nutzung gestartet werden, was den Eltern etwas Zeit zum Ausschlafen verschafft. Unter der Woche haben wir dagegen die Schlafenszeiten morgens erst um 9:00 Uhr enden lassen, da unsere Kleine dann bereits im Kindergarten ist und keine Diskussionen über Medienkonsum aufkommen, wenn das Gerät diesen gar nicht erst unterstützt.
Das Zeitlimit für die Nutzung des Echos beträgt bei uns medienübergreifende zwei Stunden. Da unser Nachwuchs vor allem die Inhalte aus der Kategorie Kinderlieder und Hörspiele konsumiert. Geräte mit Wiedergabefunktion für Video stehen bei uns nicht in Reichweite zur Verfügung. Dedizierte Einstellung für Apps, Audible, Bücher und Videos lassen sich aber in der Alexa App konfigurieren.
Über Amazon Kids lässt sich außerdem festlegen, ob der Nachwuchs Smart Home Geräte steuern darf. Bei uns ist das der Fall, da es für uns wichtig ist, dass der Umgang mit dem Benutzerinterface Sprache gelernt wird. Diese Vertrautheit mit Alexa führte allerdings schon zu amüsanten Dialogen mit dem Navigationssystem im Auto, das partout keine Kinderlieder abspielen wollte.
Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit Amazon Kids. Das Plus-Abo habe ich gleich nach der Aktivierung des kostenlosen Jahres gekündigt. Ich bin der Meinung, dass wir den Ablauf des Abos im kommenden Jahr gar nicht bemerken werden. Wer das Abo für ein weiteres Jahr zu einem etwas günstigeren Preis bekommen möchte, sollte trotzdem mal auf den Kündigen-Button klicken und das Angebot zu einem reduzierten Jahrespreis in Anspruch nehmen.